Derzeit bin ich nicht in der Lage am Wochenende im Freien zu malen, es ist mir dazu einfach zu kalt. Um nicht untätig zu sein und in meinem Projekt weiterzukommen, habe ich am Freitag anhand eines Referenzfotos experimentiert, und zwar ohne Pinsel, ausschließlich mit Spachtel und Malmesser zu arbeiten – das wollte ich schon lang probieren!
Um die neblig-trübe Winterstimmung und die grau-tristen Fassaden, auf die es mir hier ankommt, umzusetzen, habe ich nur drei Farben verwendet; und zwar Titanweiß, Umbra natur und Vandykebraun.
Auf einem mit lichtem Ocker grundierten Papier (Kontrast muß sein) habe ich zuerst die wichtigsten Linien skizziert (doch mit Pinsel), dann die groben Flächen aufgetragen, mich mit den wichtigsten Merkmalen wie Fenstern und Zebrastreifen weitergehantelt und zum Schluß den Vordergrund (Baum bzw. Gebüsch) aufgetragen, eine interessante und lehrreiche Sache!
Zu Beginn ist es wie mit der falschen Hand Zähne putzen, gegen Ende ging es schon ganz passabel; was mir unerwartete Schwierigkeiten bereitet hat, waren die nicht senkrechten Senkrechten des Referenzfotos – ganz anders bzw. ungewohnt im Vergleich zu draußen!
Für manche Dinge sind Malmesser supernützlich (Himmel, Architektur, Oberleitungen, die Struktur der abgewitterten rauhen graubraunen Fassaden; unerwarteterweise auch für Gebüsch) und für andere deutlich weniger (Autoreifen… kommt aber auch nicht ganz überraschend…) und vor allem nach meinem neuen Motto „erledigt statt perfekt“, das mich auch das stark skizzenhafte mit den eher „interessant“ geformten Autos heute zeigen läßt.
Ich werde das in Zukunft dort einzusetzen suchen wo es mir weiterhilft, wie bei schnellen gleichmäßigen Flächen oder harten Kanten.
Wobei – ein bißchen getrödelt habe ich schon, aber wer könnte so einer Aufforderung zur Arbeitsunterbrechung auch lange widerstehen?
Dazu habe ich in den letzten Tagen begonnen, mir die weiteren Orte zu überlegen bzw. auszusuchen, aber dazu mehr beim nächsten Beitrag 🙂
Ich glaube, Spachtel arbeiten sind nur etwas für größere Formate.-Die Beschränkung auf drei Farben finde ich gut. Es erfordert ein genaues analysieren der tatsächlichen Farben und die Einordnung in Hell und Dunkel. Aber um dem Bild dann noch zusätzliche Spannung zu geben kann man einen kleinen Fleck in einer der Kontrastfarben setzen.
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…also wegen des Formats bin ich nicht überzeugt, allerdings habe ich sehr lange überlegt ob ich das rote Licht der Ampel als Kontrast setzen soll 😁
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