große Studio-Staffelei: wieder so eine Material-Selbermachen-Sache

Ansicht Studio-Staffelei mit Abmessungen

Dieswöchiges Video: wieder so ein Material-Selbstbau, ich hab ja sonst keine Zeitsorgen 🙂

Aber: jeder der den Unterschied zwischen gutem Werkzeug und einer naja, grade noch brauchbar-aber irgendwie ärgerlich-Lösung (der ein bißchen verbogene Schraubenzieher, der stumpfe Bohrer, die wackelige Feldstaffelei, die Tasse mit Sprung…) kennt, wird mich verstehen.

Es war einfach an der Zeit, mir eine solide Lösung zu bauen die nicht kippt, nicht wackelt, nicht im Weg herumsteht und groß genug ist, daß ich auch größere Formate wie Papierbögen 50×70 oder mehr gut und sicher bearbeiten kann. Und keine Ausreden mehr habe, wenn es um größere Formate geht. Auch nicht zu unterschätzen!

Dazu hab ich Materialien aus dem Baumarkt verwendet, damit sie auch leicht nachzubauen ist. Und das ganze hab ich schon im Sommer 2020 gebaut, nur falls ihr Euch fragt wie ich im Lockdown zu Plattenzuschnitten gekommen bin. Das Video hat halt länger gedauert 🙂

Es ist auch keine detaillierte Bauanleitung, weil jeder andere Bedürfnisse hat – aber ein paar Anregungen dazu kann ich schon liefern.

Wenn Ihr Fragen zum Video habt oder wenn Ihr ebenfalls lieber eigene Lösungen verwendet oder weitere Ideen und Verbesserungsvorschläge habt, schreibt mir gerne in die Kommentare!

Das Video und noch mehr Infos findet Ihr beim Weiterlesen des gesamten Beitrags:

Nachdem ich mit meinen bisherigen Feldstaffeleien für das Malen im Studio unzufrieden war, aber erstens die im Handel angebotenen Lösungen nicht meinen Vorstellungen entsprochen haben und ich auch in eine für mich halbe Lösung nicht viel Geld investieren wollte, hab ich selbst gebaut.

Mir war auch wichtig, daß nichts am Boden herumsteht – ich hab wenig Platz, einen manchmal spielwütigen und meistens irgendwo im Weg herumliegenden Hund, der auch noch unglaublich viele Haare verliert.
Lauter Gründe, die Bodenfläche frei zu halten um sich das Leben einfacher und sicherer zu machen!

Aus einer 10mm Sperrholzplatte als eigentliche Trägerfläche, einer mittels Scharnier hochklappbaren Ablage und seitlichen Reihenbohrungen 4mm/33mm Abstand wie bei einem Bücherregal, um mittels Schrauben + Muttern zumindest eine verstellbare Leiste als Bildträger zu befestigen und dazu zwei Aufhängungen für die Wandmontage.

  • Bildträgerfläche: 100x150cm (10mm Birkensperrholz wg. Gewicht) am besten gleich im Baumarkt zuschneiden lassen
  • Ablage: 15x150cm aus demselben Sperrholz, mit 120cm Klavierband befestigt
  • zwei Fichtenleisten 2x2x120cm und zwei anschraubbare Bildaufhängungen als Montage-Vorrichtung (kommt auf die Größe, Raumhöhe und Deine Körpergröße an und ob Du lieber sitzend, stehend oder sowohl als auch malst)
  • eine Bildträgerleiste 2x5x150cm mit zwei Bohrungen. Wichtig: die Höhe von ca. 5cm, damit sie sich nicht durchbiegt – die 2x2cm Fichtenleisten, die ich als obere bzw. Fixier-Leiste benutze, biegt sich bei ein bißchen Belastung stark durch = unbrauchbar als Bildträgerleiste

Diese Lösung ist sehr individuell, eine dickere Sperrholzplatte wäre noch besser, ich habe aber Gipskartonwände, also muß ich sehr auf das Gewicht der ganzen Staffelei achten.
Bei Ziegel-, Beton oder anderen stabilen Wänden geht sicher viel mehr Gewicht

Bitte UNBEDINGT auf für die Wand und das Gesamtgewicht inklusive Bild, Malmaterial etc. usw. geeignete Dübel, Klebeanker o. ä. achten, damit das Teil auch dort bleibt wo ihr es haben wollt!

Im Zweifelsfall bitte jemand fragen, der sich damit auskennt, sonst könnte es unangenehm werden wenn etwas ausreißt oder runterfällt. Oder mehr Aufhängungen als zwei oder mehrere senkrechte Leisten so an die Wand montieren, daß sie unten am Boden aufstehen und so einen Teil des Gewichts abfangen und an diesen senkrechten Leisten anschrauben. Viele Möglichkeiten 🙂

Meine Methode des ich-will-alles-alleine-bauen ist vielleicht auch nicht für jeden zu empfehlen – zu zweit geht es sicher einfacher und schneller, vor allem wenn man sowas nicht gewöhnt ist.

Die Neigung der Platte läßt sich mit auf der Rückseite mit Scharnieren befestigten Leisten verstellen, könnte aber auch fix sein (individuelle Vorliebe, ich mag es halt genau ausgetüftelt 🙂 )

Einen Blogbeitrag von mir mitsamt Video zum Thema Papiermalgrund für Ölmalen selbst herstellen findet Ihr hier. Leider hat mein neues Blog-Template kein Suchfeld mehr eingebaut – so gut mir die Optik gefällt, so lästig ist dieser kleine Nachteil.

Ein Video zum Thema Malausrüstung für unterwegs selbst bauen (Malkoffer, auch für den Transport von nassen Ölbildern auf Platte) hier: https://youtu.be/c7arO1mSCdY

Zu diesem Malkoffer habe ich interessanterweise noch gar keinen Blogbeitrag geschrieben, wie nachlässig von mir!

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Veröffentlicht von karinabunt

in Wien lebende Malerin, Zeichnerin, Illustratorin - mein Lieblingsthema sind Lebensräume, Utopien und in Landschaften ausgedrückte Stimmungen

3 Kommentare zu „große Studio-Staffelei: wieder so eine Material-Selbermachen-Sache

  1. cooles teil. allerdings nur für die leute, die viel platz haben. in meinem ehemaligen atelier, das jetzt allerwelts-, aber hauptsächlich homeoffice-raum ist, hatte ich selbst bei nur-malerei nicht den platz. deswegen habe ich mir so ein teil nicht für die wand, sondern zum auf den tisch (auch mit mehreren stellhöhen) halt bloß in 50cm x 75 cm fertig gekauft. war gar nicht so teuer. aber hauptsächlich nutze ich die tischstaffelei, auf die ich auch schon 120er größen gepackt hab.

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    1. ich denke es kommt auf den Raum und die Nutzung an – ich hatte ein Stück Wand frei und keine Fläche, daher war es für mich klar was sinnvoll funktioniert; das ist klarerweise für jeden anders. Schön dass Du eine Lösung für Dich gefunden hast, die für Dich passt!

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