Die romanischen Portalreliefs aus dem Dom zu Gurk

Im Dezember hatte ich das Glück, an einer Führung durch den Kurator der Ausstellung „Die romanischen Portalreliefs aus dem Dom zu Gurk“ im Kunsthistorischen Museum teilnehmen zu können, was sehr informativ und total spannend war.

Alleine die inhaltliche und damit räumliche Anordnung der einzelnen Figuren und der Vergleich mit dem Verduner Altar im Stift Klosterneuburg (den ich glücklicherweise im vergangenen Sommer, ebenfalls bei einer Führung, sehen konnte) über das inhaltliche Konzept und Ähnlichkeiten in der Ausführung war sehr informativ – weitere Recherche über die Symbolik der christlichen Kunst steht mir bevor…!

Die Holzreliefs, die normalerweise auf den Torflügeln zwischen äußerer und innerer Vorhalle des Gurker Doms angebracht sind, wurden im frühen 13. Jhd. hergestellt und nun zum ersten Mal seit den 1960-er Jahren im Rahmen eines Projekts des Bundesdenkmalamts (BDA) restauriert, dazu ist eine detaillierte Publikation erschienen (erhältlich über die Webseite des BDA und auch im Shop des Kunsthistorischen Museums).

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links: Gesamtaufnahme der polychromen Holzreliefs am Westportal 
des Domes zu Gurk. © BDA, Foto: Irene Dworak 

rechts: Das romanische Westportal des Domes zu Gurk. 
© BDA, Foto: Irene Dworak

In der Ausstellung gibt es nicht nur die Türreliefs selbst quasi in Augenhöhe (um sie genau bzw. aus größerer Nähe sehen zu können – an den Türen im Dom waren bzw. werden sie wieder relativ hoch montiert und außerdem hinter Glas, daher weniger gut anzuschauen) sondern auch als 3D-Scan an einem Touch-Bildschirm zu sehen und in alle Richtungen zu drehen, dazu einen Film und einige Objekte aus der Kunstkammer wie z. B. den Wiltener Kelch (normalerweise in der Kunstkammer zu sehen, nun temporär in der Sonderausstellung).
Die Ausstellung ist klein aber fein und noch bis 12. April 2015 im KHM zu sehen, voraussichtlich im Mai werden die Reliefs dann wieder im Gurker Dom angebracht.

Den Gurker Dom kannte ich von verschiedenen Anlässen schon als Besucherin, war auch vor einigen Jahren bereits einmal in der Krypta und auch das Fastentuch bzw. das Abhängen desselben habe ich bereits einmal gesehen.

Daß es allerdings noch eine Bischofskapelle über der äußeren Vorhalle, einen „Geheimgang“ hinter dem Hochaltar und seit der Restaurierung der Fresken in der äußeren Vorhalle auch einen neuen Seiteneingang gibt, habe ich nicht gewußt und daher gleich beschlossen, bei nächster Gelegenheit diesen neuen Informationen auf den Grund zu gehen 🙂

Veröffentlicht von karinabunt

in Wien lebende Malerin, Zeichnerin, Illustratorin - mein Lieblingsthema sind Lebensräume, Utopien und in Landschaften ausgedrückte Stimmungen

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